Jahreswettbewerb der Landesinitiative „Leben ohne Qualm“ -- Preise für die stärksten Raps gegen den Qualm


28 Gewinnerinnen und Gewinner des landesweiten HipHop-Wettbewerbes 2022 zum Thema „Nichtrauchen“ wurden ausgelobt und erhielten Preise im Wert von insgesamt 3.500 Euro. Die Gewinner/innen-Songs sind aktuell auf Instagram zu hören. Alle Gewinner/innen mit Plätzen sind hier auf der Homepage der Initiative zu finden. Eine neue Wettbewerbsrunde startet bereits am 1. April 2023.
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Der HipHop-Wettbewerb der nordrhein-westfälischen Initiative „Leben ohne Qualm“ (LoQ) ist bereits seit 20 Jahren erfolgreich. 2022 nahmen über 100 Jugendliche, Schüler/innen-Gruppen und Schulklassen am Wettbewerb teil. Darunter mehr Mädchengruppen als jemals zuvor.
Geehrt wurden insgesamt 28 Gewinnerinnen und Gewinner.
Die Jury, u.a. bestehend aus jungen Musikern, Musikdozenten und DJ’s, bewertete Anfang 2023 die eingegangenen Nichtraucher-Raps und vergab die Plätze.
Die Gewinner/innen erhalten Preise im Wert von 3500 Euro. Darunter ein Sonderpreis für den „Besten Mädchen-Act“ und ein weiterer für das „Beste Video“, beide jeweils im Wert von 500 Euro. Zu den Preisen zählen hauptsächlich Gutscheine für Elektronik und Bekleidung sowie Wert-gutscheine für Schulklassen und Jugendgruppen.
Die jeweils 1. Plätze sowie die Sonderpreise wurden wie folgt vergeben:
Den ersten Platz in der Altersgruppe A (10- bis 13-Jährige) gewann eine 4-köpfige Crew des Burgau Gymnasiums in Düren. Die Crew „No smoking for us“ warnen in ihrem Song „Rauchen ist nicht zu gebrauchen“ nicht nur vor den Folgen des Rauchens. Sie machen auch Mut und motivie-ren für in eine rauchfreie Zukunft. Die Jury lobte den guten Flow, die gelungene Songstruktur und die starke Hook. Hier heißt es: „Rauchfreie Zonen – wo wir leben, wo wir wohnen – ein Leben ohne Rauch, ja, das schaffen wir auch!“ Die vier Mitglieder der Crew gewannen jeweils einen Wertgutschein in Höhe von 50 Euro.
Eine Mädchengruppe der Fasia Jansen Gesamtschule in Oberhausen hatte doppeltes Glück: Mit ihrem Song “Deine Wahl“ gewann die Mädchengruppe „Fasia Girlz“ sowohl den ersten Platz in der Altersgruppe der 14- bis 16-Jährigen Wettbewerbsteilnehmer/innen als auch den Sonder-preis für den „Besten Mädchen-Act“. Die Jury lobte den kraftvollen Ausdruck der Crew, das Timing und den gelungenen Refrain, in dem die Fasia Girlz warnen: „Deine Sicht ist vernebelt, die Gesundheit geknebelt – du hast nur dieses Leben, es ist Deine Wahl!“ Der Rap „Deine Wahl“ ist das Ergebnis eines Workshops mit dem Schulsozialarbeiter und Rapper Hossam Ali (PottPoeten, Ozka). Die 4-köpfige Gewinnerinnengruppe kann sich über Preise im Wert von insgesamt 700 Euro freuen.
Der erste Platz in der Altersgruppe der Älteren (ab 17 Jahre) und zudem der Preis für das „Beste Video“ ging an Simon Jurisch, einem Jugendlichen und seiner Crew aus Aachen. Das Video mit dem Song „frishh“ macht seinem Titel alle Ehre. Bei Jurisch und seiner Crew ist alles frisch: „Atem ist frisch – Nase ist frisch – Meine Lunge ist frisch - Luft draußen ist frisch…“ Er „raucht kein Gift“, weil „zu gute Laune, ich brauche das nicht“. Der Track macht coole Stimmung und Spaß: „Ich hab‘ frische Wäsche und Nadelstreifen – du müffelst heftig, brauchst Badeseife“. Mit recht einfachen Mitteln gelang es Jurisch und seiner Crew, das Thema Nichtrauchen positiv auf-zugreifen und eindrucksvoll umzusetzen. Erstaunlich, so die Projektleiterin Karin Franke, dass manche kommentierten, das Thema sei verfehlt. Richtig sei, dass die Ausrichtung des Wettbe-werbes FÜR DAS NICHTRAUCHEN hervorragend und charmant eingelöst ist! Simon Jurisch gewann mit seinem Rap-Video „frischh“ Preise im Gesamtwert von 700 Euro.
Die Gewinner/innen-Songs sind aktuell auf Instagram zu hören. Alle Gewinner/innen mit Plätzen sind hier auf der Homepage der Initiative zu finden. Der HipHop-Wettbewerb zum Thema „Nichtrauchen“ geht am 01. April 2023 in die 21. Runde. Die NRW-Initiative „Leben ohne Qualm“ lädt Schulklassen, Gruppen und Einzelpersonen zum Mitmachen ein.
Wieder werden Preise im Gesamtwert von 3.500 Euro vergeben, darunter ein Sonderpreis für das „Beste Video“ und den „Besten Mädchen-Act“.
Begleitend werden auch in diesem Jahr wieder kostenlose HipHop-Workshops für Schulen und Jugendeinrichtungen angeboten. Die örtlichen Präventionsfachkräfte geben Auskunft zu schuli-schen Tabakpräventionsmaßnahmen und nehmen Workshop-Buchungen entgegen. Die jeweili-gen Ansprechpartner:innen sind zu finden unter www.suchtvorbeugung.de. Weitere Infos zum HipHop-Wettbewerb unter www.loq.nrw.de/hiphop/ Rückfragen zur Pressemeldung beantwortet Karin Franke, Tel.: 0208/30069-32
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Hintergrund:
Der Anteil jugendlicher Raucherinnen und Raucher im Alter von 12 bis 17 Jahren ist laut Stu-dien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) seit 20 Jahren rückläufig. Demnach sank die Quote von 27,5 Prozent (2001) auf 5,2 Prozent (2020) bzw. 6,1 Prozent im Jahr 2021 (BZgA: Alkoholsurvey 2021). Aktuell meldet eine DEBRA-Studie den Anstieg des Anteils jugendlicher Raucher/innen zwi-schen 14 und 17 Jahren von 8,7 % (2021) auf 15,9 % (2022). Daneben zeigt sich auch ein An-stieg jugendlicher E-Zigarettennutzer/innen unter den 14- bis 17-Jährigen. Hier stieg der An-teil von 0,5 % (2021) auf 2,5 % (2022).
Gründe für den erheblichen Anstieg der Raucher/innen-Quoten unter Jugendlichen sehen Fachleute in der Corona-Krise und den damit verbundenen erschwerten Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen, aber auch in aktuellen Krisen und wirtschaftlichen Unsicher-heiten durch Krieg und Inflation. Kinder und Jugendliche leiden zunehmend unter psychi-schen Belastungen. Dies alles könnten Gründe sein, vermehrt zu scheinbar haltgebenden Ersatzhandlungen zu neigen und zu Suchtmitteln zu greifen.
Flankiert wird dies durch die starken Bemühungen der Tabakindustrie, junge Konsument/in-nen-Schichten zu erreichen.
Momentan liegen insbesondere die sogenannten E-Vapes bei Jugendlichen im Trend.
E-Vapes sind in der Regel bunte Einwegprodukte, die über einen Akku verfügen und eine Flüssigkeit, ein sog. Liquid, erhitzen und zum Verdampfen bringen. Der entstehende Nass-dampf wird vom Konsumierenden eingeatmet. E-Vapes werden in vielen ansprechenden Ge-schmacksrichtungen an Kiosken, Tankstellen und Supermarktkassen angeboten. Sie werden auf YouTube und Instagram durch Influencer beworben. Rapper haben bereits eigene Mar-ken für ihre Fanbase entwickelt. Einweg - E-Vapes werden nach ca. 600 Zügen oft achtlos entsorgt und sind eine Belastung für die Umwelt. Auch die Langzeitfolgen für die Gesundheit sollte man nicht zu verharmlosen: „Es wird da-von ausgegangen, dass (sie) das Risiko für chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Lun-genkrebs und möglicherweise Herzerkrankungen erhöhen“, so die WHO.
Studien lassen vermuten, dass es sich bei dem E-Zigarettenkonsum im Jugendalter nicht um ein einmaliges Probieren, sondern um ein längerfristiges Konsumverhalten handelt. Die Förderung des Nichtrauchens und der Gesundheit junger Menschen bleibt folglich eine wichtige Aufgabe. Rauchen ist in der Regel die erste Droge im Leben von Jugendlichen.
Je früher der Nikotinkonsum beginnt, desto wahrscheinlicher ist eine Nikotinabhängigkeit im Erwachsenenalter (Hanewinkel R. et.al. 2020).

Quelle: Pressemitteilung der Landesinitiative "Leben ohne Qualm"

Hier finen Sie weiterführende Informationen zum Wettbewerb

 

Letzte Aktualisierung 23.03.2023; 12:45 Uhr