Die Debatte um Inhalte schulischer Erziehung und Bildung geht einher mit der Diskussion um die Bedeutung und den Vollzug von Bildung.

Bildung galt schon zu Zeiten Wilhelm von Humboldts als Prozess, in dessen Verlauf alle Kräfte eines Menschen angeregt werden sollen, damit sich diese in der Aneignung der Welt optimal entfalten können.

In der Tradition des Bildungsbegriffs Humboldts wird kindliche Bildung vorwiegend als „Selbstbildung" aufgefasst, die geprägt ist durch die aktive Aneignung der Welt.

Bildung ist mehr als Wissenserwerb, sie schließt auch emotionale, soziale, ästhetische Kompetenzen ein (von Hentig 1996). Das Kind wird als „aktiv lernender" (Fthenakis 2003:29) gesehen, allerdings ist es auf eine Umgebung angewiesen, die ihm ausreichend Anregungen und Gelegenheiten zum Lernen ermöglicht.

Wenn auch z.Zt. Rückschritte durch die Gefahr einer zunehmenden Verkopfung des Lernens, einer Verengung des Bildungsbegriffs auf kognitive Förderung und intellektuelle Leistungen zu verzeichnen sind, so ergeben sich doch aufgrund der derzeitigen Diskussion über die Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität auch Chancen für eine Aufwertung elementarer Lern- und Erfahrungsbereiche wie sie Bewegung, Spiel und Sport mit sich bringen.