Unterstützungsangebot für Schulen in NRW
Anbieter
Titel der Maßnahme | IPSY – Ein suchtpräventives Lebenskompetenzprogramm für die Klassenstufen 5 bis 7 |
Logo Anbieter |
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Anbieter | Techniker Krankenkasse |
Anbieter sonstige | Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Psychologie – Arbeitsbereich Jugendforschung Anne Kilian Am Steiger 3/ Haus 1 07743 Jena |
Kontakt |
Frank Wirtz Clemens-August-Str.2, 53115 Bonn Tel. 040/46065109-815 frank.wirtz@tk.de |
Internetauftritt | https://www.ipsy.uni-jena.de/ |
Zielgruppe
Schulstufe |
Sekundarstufe I |
Jahrgang/Alter | - |
angesprochener Personenkreis |
Schüler*innen Lehrpersonen Sonstiges pädagogisches Personal Schulleitung Steuergruppen |
Region | Das Angebot steht NRW-weit zur Verfügung. |
Beschreibung
Zielsetzung | IPSY (Information + Psychosoziale Kompetenz = Schutz) ist ein schulbasiertes Lebenskompetenzprogramm gegen den Missbrauch psychoaktiver Substanzen für die Klassenstufen 5 bis 7. Konkret sollen durch IPSY der Konsumbeginn hinausgezögert, der Substanzkonsum (-missbrauch) junger Menschen vermindert bzw. verhindert sowie die Schulbedingung gestärkt und eine positive Entwicklung im Jugendalter gefördert werden. Ziel der eintägigen Fortbildungsveranstaltung zum Programm ist es, die zukünftigen Vermittelnden (pädagogische Fachkräfte der eigenen Schule) dazu zu befähigen, IPSY mithilfe des strukturierten Programmmanuals selbstständig mit der gesamten Klasse durchzuführen. |
Theoretischer Hintergrund | IPSY basiert auf dem Lebenskompetenzansatz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie empirisch gesicherten Modellen zur Entstehung übermäßigen (jugendlichen) Substanzkonsums. IPSY wirkt durch die Förderung von Kompetenzen, die eine positive Auseinandersetzung mit alltäglichen Herausforderungen ermöglichen (sog. Lebenskompetenzen) sowie spezifisch in Konsumsituationen bedeutsam sind, suchtpräventiv. Darüber hinaus vermittelt das Programm Wissen zu Konsumhäufigkeiten, kurzfristigen Konsequenzen und Wirkungsweisen von Alkohol und Zigaretten und stärkt eine positive Beziehung zur Schule. Das Programm ist universell und primärpräventiv angelegt, d.h. es setzt bei ganzen Populationsgruppen (z.B. Schulklassen) an bevor es zum Substanzkonsum kommt bzw. bevor sich problematische Konsummuster verfestigen können. |
Evaluation: Art | Umfangreiche Prozess- und Ergebnisevaluation mittels quasi-experimenteller Langzeitstudie mit Versuchs- und Kontrollgruppe; durchgeführt von Programmentwickler*innen der Friedrich-Schiller-Universität Jena Die an 40 Sekundarschulen durchgeführte Evaluationsstudie (etwa 1700 Schüler*innen zum ersten Befragungszeitpunkt) zeigt, dass: a) IPSY durch das strukturierte Manual im Schulsetting sehr gut durchführbar und akzeptiert ist b) Jugendliche, die an IPSY teilnahmen, im Vergleich zu anderen: weniger Alkohol, Zigaretten und illegale Drogen konsumieren über bessere soziale und personale Kompetenzen verfügen eine stärkere Bindung an die Schule haben und ein besseres Klassenklima berichten c) die Vermittelnden in Ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt werden und sich ihr Methodenrepertoire erweitert d) die suchtpräventiven und entwicklungsfördernden Effekte auch noch sieben Jahre nach Abschluss des Programms zu beobachten sind |
Evaluation: Durch wen? | Friedrich-Schiller-Universität Jena |
Bezug zu BuG |
Gesundheitsförderung psychosoziale Gesundheit |
Rahmenbedingungen
Materialien | Strukturiertes und detailliertes Manual inklusive aller Materialien auf beiliegender CD. Manual wird bei Teilnahme an Vermittlerworkshop zur Verfügung gestellt. |
Zeitlicher Umfang | IPSY besteht aus einem Basisprogramm in Klasse 5 (15 Einheiten = 10 × 90 min, 5 × 45 min) und jeweils 7 Auffrischungssitzungen in den Klassenstufen 6 und 7 (je 4 × 90 min, 3 × 45 min) Eintägiges Training für zukünftige Programmvermittelnde: ca. 6 Zeitstunden Dieses Training wird auch in Online-Veranstaltungen angeboten. |
Aufwand (Organisation, Räume, Materialien ...) | IPSY wird von trainierten Lehrer*innen/Schulsozialarbeiter*innen anhand des bereitgestellten Programmmanuals in der eigenen Schule durchgeführt. Dementsprechend müssen Schulen zunächst pädagogisches Personal zur Teilnahme am Vermittlerworkshop freistellen sowie Pädagog*innen, Räumlichkeiten (ein normaler Klassenraum ist jeweils ausreichend) und Zeiten für die IPSY Durchführung einplanen/schaffen. IPSY lässt sich flexibel in den Schulalltag integrieren (z.B. in Form von Projekttagen, kontinuierlich als Teil des Unterrichts verschiedener Fächer, während der Klassenleitungsstunden, im Rahmen des "Sozialen Lernens" etc.) |
Kosten | keine (Teilnahme am Vermittlerworkshop sowie Erhalt des Programmmanuals werden von der TK getragen) |
weitere Gelingensbedingungen | Teilnahme der zukünftigen Durchführenden an einem Vermittlerworkshop Umsetzung in den Klassen nach den Vorgaben im Programmmanual (Anpassungen mit dem Ziel verschiedene präventive Aktivitäten der Schule in Einklang zu bringen, sind möglich) (aktive) Unterstützung der Programmdurchführung seitens der Schulleitung Als förderlich, aber nicht notwendig, haben sich in der Vergangenheit folgende Aspekte erwiesen: Umsetzung des Programms durch/mit Klassenleitungen; langfristige Planung der Umsetzung vor Beginn des Schuljahres; Etablierung fester „IPSY-Stunden“ im Stundenplan; gemeinsame Entscheidung des Kollegiums für Durchführung von IPSY; mehrere Pädagog*innen einer Schule fühlen sich für die Umsetzung verantwortlich |