Eine integrierte Gesundheits- und Qualitätsentwicklung in Schulen wird nachhaltig implementiert, indem gesundheitsförderliche Prozesse unter Beachtung der folgenden Prinzipien dauerhaft strukturell verankert und evaluiert werden.

1. Mehrdimensionaler und subjektiver Gesundheitsbegriff

Gesundheit wird mehrdimensional als physisches, psychisches, soziales und ökologisches, sich wechselseitig beeinflussendes Wohlbefinden verstanden. Damit werden das subjektive Befinden sowie das gesundheitsbezogene Verantwortungsbewusstsein der Beteiligten ins Zentrum gestellt. Partizipative Strategien sind nachweislich am besten geeignet, eine integrierte Gesundheits- und Qualitätsentwicklung nachhaltig umzusetzen.

2. Gesundheit als aktive Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Anforderungen

Gesundheit lässt sich nur in der Interaktion der beteiligten Personen mit ihren psychosozialen, soziokulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen, ökologischen und physisch-technischen Umwelten unter Beachtung verhaltens- wie verhältnisorientierter Grundsätze entwickeln. Die durchgängige Beachtung der gendergerechten Prinzipien in Bildungs- und Erziehungsprozessen ist selbstverständlich.

3. Kooperation

Eine integrierte Gesundheits- und Qualitätsentwicklung in Schulen setzt auf Kooperation aller am Schulleben Beteiligten und Vernetzung mit anderen Einrichtungen sowie mit weiteren Partnerinnen und Partnern. Das Zusammenwirken soll über das bisher Erreichte hinaus nachhaltige Synergieeffekte für die Umsetzung des Landesprogramms auf allen Ebenen schaffen.

4. Orientierung an den Dimensionen guter gesunder Bildungseinrichtungen

Eine systematische, integrierte Gesundheits- und Qualitätsentwicklung in Schulen des Landesprogramms bezieht sich auf eine oder mehrere der Qualitätsdimensionen einer guten gesunden Bildungseinrichtung. In diesem Rahmen entwickelte Maßnahmen der Gesundheitsförderung und gesundheitlichen Prävention basieren auf salutogenen und präventiven Ansätzen. Es geht um die Stärkung individueller Ressourcen der Kinder und Jugendlichen, der Lehrkräfte, des weiteren pädagogischen Personals, sonstiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Schulleitungen und der Eltern sowie um die Stärkung systemischer, protektiv wirkender Faktoren der Organisation und der Umwelt der Bildungseinrichtung. Zum anderen geht es um die Verhütung und Verringerung von Gefährdungen und Risiken sowie um die Vermeidung von Krankheiten und Unfällen.

5. Führungs- und Managementaufgabe

Eine integrierte Gesundheits- und Qualitätsentwicklung in Schulen ist eine zentrale Führungs- und Managementaufgabe und damit Aufgabe der Schulleitungen. Im Rahmen ihrer Gesamtverantwortung für eine Schule beeinflussen sie durch ihre Haltung und ihr Führungshandeln entscheidend deren Bildungs- und Gesundheitsqualität und damit auch die Gesundheit aller Beteiligten im jeweiligen Setting. Neben den Schulleitungen müssen alle Personen, die in einer Schule und für eine Schule Verantwortung tragen, gesundheitsförderlich und präventiv handeln. Gesundheitsförderung und gesundheitliche Prävention sind zudem im Rahmen des Schulentwicklungskonzepts integrativer Bestandteil aller schulinternen Curricula wie auch außerunterrichtlicher Aktivitäten.

6. Partizipation

Eine integrierte Gesundheits- und Qualitätsentwicklung in Schulen baut auf der aktiven Mitwirkung der Beteiligten auf, die dadurch den Prozess der Veränderung ihrer Bildungseinrichtung bewusst mitgestalten. Nur durch deren Aktivierung und die Mobilisierung eigener Kräfte (Empowerment) ist eine nachhaltige Veränderung zu erreichen.

7. Gestaltung von Vielfalt und Unterschiedlichkeit

Die integrierte Gesundheits- und Qualitätsentwicklung in Schulen berücksichtigt, dass auf allen Ebenen und in allen relevanten Bereichen der Gestaltung, Entscheidung und Umsetzung die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Menschen wertgeschätzt und geachtet werden. In Verfolgung des Potenzial- und Ressourcenansatzes sind die Ziele auf die Verminderung ungleicher Bildungschancen ausgerichtet. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Inklusion. Unterschiedliche Entwicklungsvoraussetzungen und Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen, von Lehrkräften und weiterem Personal werden geachtet.

8. Salutogenese

Bei der Umsetzung des Landesprogramms werden auf allen Ebenen die salutogenen Prinzipien der Verstehbarkeit, der Sinnhaftigkeit und der Handhabbarkeit beachtet. Das bedeutet unter anderem, dass Transparenz, Motivation sowie ein schonender und effizienter Umgang mit Ressourcen handlungsleitend sind.