Im Unterricht lässt Frau A. ihre Klasse einen Arbeitsbogen ausfüllen ("Der fremde Besucher").

Der fremde Besucher

Ein Junge aus einem befreundeten ausländischen Staat, dessen Eltern aus beruflichen Gründen hier in Deutschland leben, geht für ein Jahr in unsere Schule. Er kann an allen Aktivitäten der Schule teilnehmen. Als er wieder in seiner Heimatschule ist, wird er von den Mitschülern gefragt:

"Was hat dir in dieser Schule besonders gut gefallen, was sollten wir auch so machen?"
und

"Was hat dir gar nicht gefallen?"

Was glaubst du, wird dieser Junge antworten?

Die Ergebnisse nimmt sie mit nach Hause und gruppiert und strukturiert sie. Anschließend informiert sie die Klasse über das, was als Liste der Stärken dieser Schule und als Liste der Schwächen und Probleme entstanden ist.

Probleme konkretisieren

Unter Bezug auf das Projektthema überlegt die Klasse gemeinsam mit der Lehrerin, mit welchen Problemen sie sich im Verlauf ihrer Projektarbeit näher beschäftigen wollen. Hierzu dient die Orientierungsfrage:

"Welche Probleme / Schwächen behindern mich dabei, vernünftig und für mich befriedigend mit meiner Lern- und Lebenszeit umzugehen?"

  • Für die Lerninhalte unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade und verschiedener Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler steht häufig die gleiche Zeit zur Verfügung
  • Die Schülerinnen und Schüler haben unterschiedliche Voraussetzungen, um Leistungen zu bewältigen, sie haben aber die gleiche Zeit für bestimmte Aufgaben.
  • Der 45-Minuten-Takt des Unterrichts bringt auch alle 45 Minuten einen Themenwechsel für die Schüler
  • Die Tagesplanung der Schülerinnen und Schüler ist grösstenteils abhängig von äußeren Taktgebern (Schule, Freizeitangebote, Vereine, Nachhilfe, ...); es besteht wenig Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler, unverplante Zeit zu gestalten
  • Nur wenige Menschen können Techniken des Zeitmanagements für ihre Zeitplanung nutzbar einsetzen

Ulrich Barkholz, Georg Israel, Peter Paulus, Norbert Posse: Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest 1997.

Wir danken Siegfried Seeger, Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz (Mainz), für seine methodisch-didaktischen Anregungen, welche in dieses Kapitel eingeflossen sind.