Ziel:

Durch Kleingruppen soll ein Plenum in arbeitsfähige Untergruppen aufgeteilt werden. Erfahrungsgemäß liegt die optimale Kleingruppengröße zwischen drei und sieben Teilnehmern/Teilnehmerinnen. Die Gruppen sollten aber unbedingt vor der Aufteilung wissen, was sie bearbeiten sollen.

Vorstufen für die Kleingruppenarbeit sind die

  • Tischgespräche (zu dritt), bei denen spontan - ohne die Plenumsform aufzuheben - Partner- oder Kleingruppengespräche zu einem Thema geführt werden ("Murmelgruppen") oder die
  • Methode 66, bei der im Plenum jeweils Sechsergruppen gebildet werden, die ein Thema diskutieren und jeweils nach sechs Minuten ihre zentralen Aussagen blitzlichtartig in das Plenum eingeben. Diese Diskussionsrunden werden mehrfach wiederholt (daher streng auf die Zeiten (sechs Minuten) und Regeln (nur thesenartige Information des Plenums) achten!)

Durchführung:

Themenorientierte Gruppenbildung:
Themen und Arbeitsaufträge festlegen ggf. erläutern - visualisieren!

maximale Gruppengröße festlegen (vor der Zuordnung der TeilnehmerInnen!)Zuordnung der TeilnehmerInnen nach Interessen.Diese Zuordnung kann auf ganz unterschiedliche Arten erfolgen:

  • Namen zurufen und zu den Themen eintragen oder die Namensschilder anheften,
  • Themen auf Karten übertragen und auf den Boden legen, so daß die Teilnehmer/Teilnehmerinnen "Stellung" beziehen können,
  • Themen an die Gruppenräume anheften, ...


In der Regel werden zu verschiedenen Themen auch verschiedene Gruppen gebildet werden. Es ist aber auch möglich, themengleiche Gruppen zuzulassen, wenn das Teilnehmerinteresse sich auf wenige Themen konzentriert.

Die folgenden Möglichkeiten der Gruppenbildung gelten sowohl für themengleiche (ein Thema - verschiedene Gruppen) als auch themenverschiedene Gruppen. Themengleiche Gruppen bieten die Chance, mehrere Lösungsalternativen für ein Problem zu entwickeln.

  • Zufallsgruppen
  • losen (Farben, Zahlen, ...)
  • abzählen
  • nach der Sitzordnung
  • nach themenunabhängigen Kriterien (rote Kleidungsstücke, ...)
  • Puzzle (so viele Karten zerschneiden, wie Gruppen gebildet werden sollen) usw.

Eine auflockernde Form, nach Zufall Gruppen zu bilden, sind die:

  • Geburtstagsgruppen
  • Jedes Gruppenmitglied schreibt seinen Geburtstag (Tag/Monat) gut lesbar auf einen Zettel und heftet sich diesen an oder hält ihn deutlich sichtbar hoch. Die TeilnehmerInnen suchen sich abhängig von der gewünschten Gruppengröße jeweils die Partner, die ihrem eigenen Geburtstag am nähesten kommen. (Evtl. bleiben "an den Enden" die Partner übrig, dann nicht neu mischen, sondern die übriggebliebenen zu einem Paar zusammenfassen).
  • Sympathiegruppen
  • Zuordnung erfolgt nach der Frage: "Wer möchte mit wem zusammenarbeiten?"
  • Funktionsgruppen
  • Hierbei ist das Kriterium für die Gruppenbildung die Funktion (oder hierarchische Position) innerhalb der Schule. Gruppen können absichtlich gemischt werden (heterogene Gruppen), wenn es um gegenseitige Anregung, Auseinandersetzung oder Information gehen soll oder homogen zusammengesetzt werden, wenn es um eine gemeinsame Position geht. Beispiele für Funktionsgruppen sind Fachkonferenzen, Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, Jahrgangsstufen, Schulleitung usw.

Ulrich Barkholz / Georg Israel / Peter Paulus / Norbert Posse: Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest 1997, S. 331 ff.