Nimmt man jede dieser Handlungen für sich, so ist nicht zu erkennen, was daran Mobbing sein soll. Es haben z. B. „schlecht über jemanden reden", „Schimpfworte und kränkende Spitznamen rufen" und „Bereitschaft zur Mitarbeit wird von Lehrkräften übersehen" nichts miteinander zu tun. Es ist notwendig zu erkennen, dass die verschiedenen Handlungen miteinander verbunden sind, dass sie in ein Muster passen. Beim Mobbing verfolgen die Mobbenden, sei es bewusst oder unbewusst, mit all ihren Aktionen eine bestimmte Strategie: ein Mitschüler soll in seinem Selbstwertgefühl gekränkt, erniedrigt und systematisch fertig gemacht werden. Erkennt man diese hinter den einzelnen Handlungen liegende Strategie nicht, bleiben alle Geschehnisse unverbunden nebeneinander stehen. Für sich betrachtet kann jede einzelne Handlung auch in ganz andere Kontexte wie „ärgern" oder „streiten" usw. gehören, sie fällt erst dadurch in das Muster Mobbing, dass sie als Mittel des systematischen Erniedrigens verwendet wird.