2013 Gesundheitstag bei der Bezirksregierung Münster

Gerade in den vergangenen Jahren gab es viele Reformen und Umbrüche im Schulbereich. Wie können Schulen diesen Wandel gut gestalten und die Lehrkräfte dabei gesund bleiben? Dieser Frage wurde am 21. November 2013 in einer Tagung zur Lehrergesundheit in Münster nachgegangen. Veranstalter waren die Bezirksregierung Münster und das Landesprogramm Bildung und Gesundheit BuG.

Programm 01

Grußwort der Bezirksregierung

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke die rund 300 Lehrkräfte im Münsteraner Gymnasium Paulinum.

Grußwort der Bezirksregierung

Change Management

Dr. DopplerOrganisationsberater Dr. Klaus Doppler stellte in seinem Vortrag zum Change Management vor, wie Veränderungsprozesse in der Schule vorbereitet und geplant werden können. "Ziel ist es, die Umbrüche in der Schule wirksam und gut zu begleiten. Dabei sollen Verhaltensmuster planmäßig und langfristig verändert werden, um Prozesse und Kommunikationsstrukturen zu verbessern. Behutsam und kommunikativ soll in diesem Prozess ein Weg gefunden werden, von dem alle Beteiligten profitieren."

Changemanagement und Gesundheitsmanagement – Bezüge und Schnittstellen

In Zeiten des Umbruchs im Schulbereich darf der Blick auf die Gesundheit der Lehrkräfte nicht verloren gehen. Wie dies geschehen und der Wandel für eine zukunftsweisende Schulentwicklung genutzt werden kann, wurde von Dr. Heinz Hundeloh (Unfallkasse NRW) thematisiert.

Vortrag Dr. Heinz Hundeloh als pdf

Psychosoziale Gesundheit von Lehrkräften (COPSOQ)

Ein weiteres Thema der Tagung war die Befragung zur psychosozialen Gesundheit von Lehrkräften (COPSOQ). Dr. Matthias Nübling von der Freiburger Forschungsstelle Arbeits- und Sozialmedizin (FFAS) machte mit der Darstellung allgemeiner Ergebnisse aus  der COPSOQ-Befragung im Regierungsbezirk Düsseldorf deutlich, welche psychosozialen Faktoren am Arbeitsplatz Schule für Lehrkräfte eine besondere Bedeutung haben. Im Überblick lässt sich folgendes hierzu sagen:

  • COPSOQ ist ein internationales Instrument zur Messung von Belastungen und Beanspruchungen (vgl. www.copsoq-network.org)
  • FFAS hat die deutsche Version validiert und ist deutsches Studienzentrum (www.copsoq.de)
  • FFAS hat eine  Datenbank mit ca 150.000 Befragten
  • davon 55.000 Lehrkräfte als flächendeckender Befragung BW, HB
  • europaweite Studie Lehrkräfte 30 Länder, 21 Sprachen 2011 für EU
  • jetzt findet in NRW an den Schulen eine COPSOQ-Befragung statt
    • Pilotbezirk Düsseldorf, mit ca. 16 000 Schulen (abgeschlossen)
    • aktuell, RB Münster mit 26.000 Lehrkräften und ca. 870 Schulen
    • es wird in den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Köln ebenfalls eine Befragung stattfinden

Bisher gewonnene COPSOQ-Befunde für Lehrpersonen generell im Vergleich zum Schnitt aller anderen Berufe:

  • höhere emotionale Anforderungen
  • höherer work-privacy Konflikt
  • erhöhter Burnout

aber auch

  • höherer Einfluss
  • höhere Entwicklungsmöglichkeiten
  • höhere Arbeitsplatzsicherheit

Besonders wichtig:

  • Es gibt große Unterschiede nach Untergruppen (Schulform etc.) und große Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen (daher neben Gesamtanalyse auch (daher wird neben der Gesamtanalyse auch ein separater Bericht für jede Schule verschickt)

Mittagspause

Eine humoristische Einlage bot zur Mittagspause der Pantomime Peter Paul. Für das leibliche Wohl sorgte während der Pausen die Schülerfirma "Eat fresh" der Waldschule Kinderhaus.

Der Workshop am Nachmittag hatte das Thema

„Change Management zur guten gesunden Schule: Wie gestalten wir den Wandel?“

Die Arbeitskreise beschäftigten sich mit den Fragen:

1. Wie verankern wir den Gedanken von BuG in ALLEN Köpfen? Wie schaffen wir Motivation für BuG und erhalten sie aufrecht? (Entwicklung von Motivation, Gemeinschaftsgefühl, Freude …)

2. Wie gehen wir gesundheitsförderlich mit unseren Ressourcen um?

3. Wie bringen wir Gesundheit in unseren Unterricht ein? ((Gesundheit in Curricula, gesunde Gestaltung des Unterrichts, salutogene Unterrichtsentwicklung …)

Gegliedert wurde der Tag natürlich auch durch gesunde Bewegungspausen!