Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung ist für die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und die aktuelle und zukünftige Gesundheit der Kinder und Jugendlichen von hoher Bedeutung. Es ist nicht nur wichtig, dass die Kinder vor dem Unterricht zu Hause ein Frühstück einnehmen und ausreichend trinken. Genauso wichtig ist, dass sie von zu Hause für die Pausen geeignete Speisen und Getränke mitbringen oder ihnen diese in der Tageseinrichtung und in der Schule zur Verfügung gestellt werden.

Kinder und Jugendliche sind in zunehmendem Maße von Übergewicht, Adipositas und damit assoziierten Folgekrankheiten (z. B. Typ 2- Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Gelenkbeschwerden) betroffen. In der Altersgruppe der 6-17jährigen sind inzwischen 10-20 % der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig einzustufen. Auffallend viele Kinder und Jugendliche weisen Defizite bei körperlichen Ausdauerleistungen, altersgerechter Körperkraft und Koordinationsfähigkeit auf. (vgl. Kiggs)

Besonders Mädchen orientieren sich nicht selten an den durch Werbung und Medien vermittelten Schönheits- und übersteigerten Schlankheitsidealen. Durch die praktizierten Essgewohnheiten kann es zu einer leistungsmindernden Fehl- und Unterernährung kommen.
Da nicht alle Kinder und Jugendlichen ein häusliches Frühstück einnehmen, kann ein geeignetes außerhäusliches Verpflegungsangebot, das den sensorischen und ernährungsphysiologischen Erfordernissen gerecht wird, hier Fehlentwicklungen kompensieren. Es ist allerdings wenig hilfreich und nicht glaubwürdig, wenn Kindern und Jugendlichen im schulischen Unterricht die Richtlinien einer gesundheitsfördernden Ernährung vermittelt werden, das Angebot am Schulkiosk bzw. bei der Mittagsverpflegung dies aber nicht widerspiegelt. Der Bildungs- und Erziehungsauftrag erstreckt sich hier auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Einrichtung als auch mit den Erziehungsberechtigten und den Kinder und Jugendlichen.