Die körperliche Entwicklung ist insbesondere bei Heranwachsenden auch von dem Maß ihrer körperlich-motorischen Beanspruchung abhängig. Bewegungsmangel gilt als eine der folgenreichsten Zivilisationskrankheiten in allen Altersstufen, bei Kindern und Jugendlichen birgt er jedoch besondere Gefahren, da der heranwachsende Organismus besonders anfällig gegenüber Störfaktoren ist. Ein Mangel an Bewegungsmöglichkeiten in der Kindheit erhöht das Risiko vieler Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des aktiven und passiven Bewegungsapparates, oft zeigen sich die Folgen erst im späteren Lebensalter.

Es liegt auf der Hand, dass die Schule diese Risikofaktoren nicht noch verstärken darf, sondern zu ihrer Minderung beitragen müsste. Sitzen - die ungesündeste aller Dauerbelastungen - darf nicht weiter die vorrangige Körperhaltung in der Schule bleiben.

Der Aspekt von Gesundheit und Wohlbefinden umfasst jedoch nicht nur die Reduzierung von Risikofaktoren, die durch Bewegungsmangel bedingt sind. Es gilt auch, die positiven Wirkungen im Sinne der Bildung von Ressourcen zu nutzen, die durch Bewegung Spiel und Sport unterstützt werden können. Dazu gehören die Entwicklung von Selbstwertgefühl und der Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes.

Durch Bewegung, Spiel und Sport können bei Kindern und Jugendlichen also unterschiedliche Gesundheitsressourcen unterstützt werden:

  • Die physischen Gesundheitsressourcen beziehen sich z. B. auf die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems, die Kräftigung der Muskulatur, die Stärkung des Immunsystems, die Verbesserung des Energiestoffwechsels, die Stärkung des Haltungs- und Bewegungsapparates.
  • Die psycho-sozialen Gesundheitsressourcen umfassen u. a. Vermittlung von Selbstvertrauen auch bei schwierigen Aufgabenstellungen, den Umgang mit Erfolg und Misserfolg, das Gefühl des Angenommenseins in der Gruppe, die soziale Unterstützung.

Sie können dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche mit Belastungen besser umgehen lernen, dass sie Widerstandsfähigkeit entwickeln und mögliche Konflikte besser bewältigen können.