Feedback ist ein Begriff aus der Kybernetik und bezeichnet dort ein Rückmeldesystem für den Wirkungsgrad oder die Angemessenheit einer Leistung des Systems. In der Sozialpsychologie wird unter Feedback jede Rückmeldung an eine Person verstanden, die dieser Person Informationen darüber liefert, wie ihr Verhalten von anderen wahrgenommen, erlebt und verstanden wird.

Bleibt man in der Analogie zu den kybernetischen Regelkreissystemen, so ist Feedback etwas, was jeder von uns ständig als Rückmeldung aus seiner Umwelt auf unterschiedlichste Weise erfährt: aus einem Nicken, einem "Nein!", dem wortlosen Verlassen des Raumes, dem gelangweilten Gähnen, dem Beifall, den "Killer- Phrasen" usw. Das Problem besteht dabei darin, dass diese Rückmeldungen wiederum von der Person entschlüsselt werden müssen, auf die sich die Feedback- Information bezieht. Hierbei können und werden immer wieder Fehler auftreten, so dass die eigentliche korrektive Funktion der Rückmeldung nicht zur Wirkung kommt. Um diese verhaltenskorrigierende Wirkung zu erhalten, gibt es eine Reihe von erprobten Regeln zum Feedback, die im Folgenden kurz aufgeführt sind1. Diese gelten aber nicht nur, wenn wir von anderen für unser Verhalten eine Rückmeldung erbeten, sondern auch dann, wenn wir anderen eine solche Rückmeldung auf ihr Verhalten hin geben wollen. Ob allerdings der Feedback- Empfänger sein Verhalten aufgrund der Rückmeldung verändert, bleibt ganz allein ihm selbst überlassen.

Feedback soll im rechten Augenblick gegeben werden
Feedback sollte möglichst unmittelbar auf ein Verhalten hin folgen. So kann der Empfänger am Besten verstehen, was der Feedbackgeber meint. Doch sollen sowohl der Sender als auch der Empfänger des Feedback von der Situation her in der Lage sein, die Informationen ruhig zu geben bzw. aufzunehmen und zu verarbeiten.

Feedback soll beschreiben, nicht interpretieren
Im Feedback werden die Verhaltensweisen (mit positiver oder negativer Wirkung) durch möglichst klare Fakten beschrieben (z.B. "Du hast mich in der Diskussion jetzt zum vierten Mal unterbrochen" statt "Du bist mir zu autoritär"). In das Feedback gehören keine Hypothesen darüber, warum sich der andere so verhalten hat (also nicht "Du verstehst mich nicht!").

Feedback soll die Mitteilung der eigenen Reaktion enthalten
Teilen Sie dem Anderen im Anschluss an die Beschreibung seines Verhaltens mit, welche Reaktionen bzw. Gefühle dadurch bei Ihnen ausgelöst werden (z.B. "Sie lassen mich seit zwei Wochen allein die Probleme mit der Klasse X angehen. Ich ärgere mich darüber. Ich möchte, dass Sie mir helfen und wir diese Arbeit zusammen machen").

Feedback ist kein Zwang zur Änderung
Allein der Empfänger entscheidet, ob er sich auf der Basis der Informationen über sein Verhalten ändern möchte oder ob nicht. Der Änderungswunsch in eine bestimmte Richtung ist zwar legitim, aber nicht mehr als eine persönliche Bitte.

Für den Empfänger des Feedback ist dies oft eine sehr schwierige Situation. Sie ist häufig mit dem Gefühl der Unterlegenheit, der Belehrung verbunden. Gerade bei "negativem" Feedback ist es oft schmerzlich zu erfahren, dass unser Verhalten auf andere anders wirkt, als wir es beabsichtigen.

Ulrich Barkholz / Georg Israel / Peter Paulus / Norbert Posse: Gesundheitsförderung in der Schule. Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest 1997, S. 331 ff.